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Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11, Wien, www.jmw.at, Judentum, Wien

Gegen Rufmordkampagnen

Ein Plädoyer für unseren Journalistenkollegen Philipp Peyman Engel

Eines der perfidesten Mittel um jemanden zu schaden, ist die üble Nachrede. Das gilt für den privaten Umkreis genauso wie für das Geschäftsleben. Es gibt Beispiel wie sogar große Wirtschafts- und Finanzkonzerne in Schwierigkeiten gerieten, nachdem ein Konkurrent öffentlich von Zahlungsschwierigkeiten sprach und das Unternehmen daraufhin Aufträge verlor.

Philipp Peyman Engel, Jüdische Allgemeine, Chefredaktion, Deborah Feldmann, Kampgane

Chefredakteur Philipp Peyman Engel wurde Opfer der Diffamierungskampange.  Foto: Marco Limberg

Im Judentum ist „Laschon Hara“, die üble Nachrede und Verleumdung, eine schwere Sünde. Diese hat eine beträchtliche Halbwertszeit und bleibt lange haften. Einst ging ein Verleumder zum Rebbe und wollte wissen, wie er seine Tat wieder rückgängig machen könnte. Der Rabbiner holte ein Daunenkissen, das der Mann aufschneiden sollte. Anschließend musste er die Federn aus dem Fenster schütteln. Der starke Wind wehte sie in alle Richtungen. „Nun fange an, alle wieder einzusammeln“, sagte der weise Rabbiner…

 

Nichts ist besser als ein Skandal

Irgendetwas bleibt immer hängen, dachte sich wohl auch Deborah Feldman, als sie in der Publikation „Die Weltbühne“ ihre These aufstellte, dass Philipp Peyman Engel, der Chefredakteur der vom Zentralrat der Juden in Deutschland herausgegebenen Zeitung „Jüdische Allgemeine“, kein Jude sei. 24 Jahre lang gab es das Traditionsblatt Weltbühne nicht mehr, das unter dem letzten Eigentümer, Titanic-Verleger Erik Weihönig, im November 2001 aus dem Handelsregister gelöscht wurde. Holger Friedrich, der zusammen mit seiner Frau 2019 die Berliner Zeitung gekauft hatte, erwarb ebenfalls Die Weltbühne, als deren Herausgeber Dr. Thomas Fasbender und Behzad Karim Kahni fungieren. „Nichts ist besser als ein Skandal“, mögen sich die Drei wohl gedacht haben, als sie den Text „Die deutsche Lebenslüge“ der Autorin Deborah Feldman druckten, in dem sie das Jüdischsein von Peyman Engels Mutter anzweifelt. Durch diesen Artikel bekam die im Mai 2025 herausgegebene erste Auflage der neuen Zeitschrift große nationale und auch internationale Aufmerksamkeit.

 

Deborah Feldmans Sucht nach Öffentlichkeit

Und die Motivation der jüdischen Autorin Feldman? Seit sie im April auf Instagram behauptet hatte, Philipp Peyman Engel, der Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen, sei ein „Kostümjude“, also nicht jüdisch, und Engel damit die Konstruktion seiner Biografie vorwarf – und sich Engel empörend mit entsprechenden Nachweisen der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschland, der Europäischen Rabbinerkonferenz von Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt und seiner Jüdischen Gemeinde dagegen verwahrte –, weiß sie genau, dass ihre Behauptung haltlos ist. Trotzdem veröffentlichte sie wider besseres Wissen ihre haltlose Behauptung nun in der Weltbühne. Was will sie? Für Diskussionsstoff ist damit gesorgt, und ihr Name Deborah Feldman ist wieder in aller Öffentlichkeit. In letzter Zeit war es still geworden, seitdem sie im Juni 2024 in einer Talkshow bei Markus Lanz im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gegen die deutsche Erinnerungskultur wetterte und behauptet hatte, dass die gesamte bundesdeutsche Polizei von Rechtsextremen unterwandert sei. Sie wurde seitdem zu keiner Sendung oder anderen öffentlichen Debatte mehr eingeladen.

 

Versuchte Rufmordkampagne

Ist Deborah Feldman streitsüchtig? Selber jüdisch, diffamiert sie gerne andere jüdische Menschen, deren politische Ansichten nicht mit ihren übereinstimmen. Beispielsweise griff sie den jüdischen Pianisten Igor Levit sowie die jüdischen Schriftstellerinnen Sarah Cohen-Fantl und Mirna Funk mit der unwahren Behauptung an, diese seien nichtjüdisch. Mirna Funk bewirkte vor Gericht eine einstweilige Verfügung, und Feldman darf ihre persönlichkeitsverletzenden Behauptungen nicht weiter verbreiten. Auch die politische Ausrichtung der Jüdischen Allgemeinen gefällt mutmaßlich Deborah Feldman nicht. Ist das der Grund, dass sie nun Chefredakteur Philipp Peyman Engel ins Visier nahm und ebenfalls seine Zugehörigkeit zum Judentum infrage stellt? Hätte sie recht, wäre nicht nur das Ansehen des Zentralrates beschädigt worden. Auch wenn dessen jüdische Mutter sich zeitweilig der Bahai-Religion zugewandt hatte, bleibt sie doch jüdisch – und ihr Sohn ist nach der Halacha eindeutig jüdisch. Ihre Rufmordkampagne wendet sich nun gegen sie. Die jüdische Welt und auch wir solidarisieren uns mit Chefredakteur Peyman Engel.

 

Übrigens wird nach der Tora Laschon Hara mit einem Ausschluss aus dem Lager des jüdischen Volkes geahndet, sodass der oder die Verursacherin isoliert und allein bleibt. Und im deutschen Recht können die Straftatbestände der üblen Nachrede gem. § 186 StGB sowie der Verleumdung gem. § 187 StGB mit einer hohen Geldstrafe oder alternativ einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr geahndet werden.

Alexis Canem

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