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Die gebundene Zeitschrift „Monatsblätter“ wurden dem ursprünglichen Besitzer zurück gegeben und befinden sich heute im Jüdischen Museum Frankfurt. Foto: Jüdisches Museum Westfalen
Finanziert durch die Förderung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste erforschten viele Museen jetzt die Herkunft ihrer Objekte. Das Jüdische Museum Westfalen entdeckte zum Beispiel, unter anderem ein historisches Buch das aus der Bibliothek der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main stammt. Dabei handelt es sich um 10 gebundene Monatsblätter zur Belehrung über das Judentum für Gebildete aller Konfessionen, eine kulturhistorische Zeitschrift des Mendelsohn-Vereins aus Frankfurt am Main, die der jüdische Theologe Adolf Brüll (1846-1908) Ende des 19. Jahrhunderts herausgab. Das Jüdische Museum Westfalen erwarb das Exemplar beim Aufbau seiner Sammlung im Jahr 1988 über ein Antiquariat in Münster.
Der differenzierten Auseinandersetzung mit der Herkunft von Objekten in Museumssammlungen kommt eine immer wichtigere Rolle zu. Mit den sogenannten „Washingtoner Prinzipien“ wurde 1998 erstmals eine internationale Vereinbarung formuliert, die Maßgaben zur Suche und Identifizierung von Kulturgütern definierte, die vor allem jüdischen Opfern des Nationalsozialismus abgepresst und geraubt worden waren. Seither rückt die Prüfung von Provenienzen – die Herkunft von musealen Kulturgütern – stärker in den Mittelpunkt von öffentlicher Aufmerksamkeit, Kulturpolitik und der Museumswelt.
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