Anzeige

Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11, Wien, www.jmw.at, Judentum, Wien

Iran versucht mit aller Macht einen Keil in die guten Beziehungen zu treiben

Israel, Aserbaidschan und die Türkei

Schalom Aleikum, Lena Gorelik, Mich Abdoullahi, Shelly Kupferberg, Kreuzberger Himmel, Kreuzberger Initiative, Zentralrat

Das Regime im Iran versucht gegenwärtig die guten Beziehungen zwischen Israel und seinen Partnern zu spalten.

Benjamin Netanjahu ist der neue von der israelischen Bevölkerung gewählte Ministerpräsident, der gegenwärtig die aktuelle Regierung aufstellt. Eine Entwicklung, die dem Mullah-Regime in Teheran so gar nicht in den Kram passt. Die wirtschaftlichen und militärische Kooperation zwischen Irans Nachbarland Aserbaidschan und Israel, die einst von Netanjahu eingeleitet wurden, wird ausgebaut und immer enger. Und das aus gutem Grund. In dem muslimischen Land schiitischer Prägung leben rund 16.000 Juden und bilden damit die größte jüdische Gemeinde in der muslimischen Welt.

 

Auch ist Aserbaidschan der fünftgrößte Handelspartner des jüdischen Staates. Etwa die Hälfte des in Israel benötigten Erdöls stammt aus Aserbaidschan, das Tel Aviv vorwiegend mit dem Export von Waffen bezahlt. Als Benjamin Netanjahu in seiner letzten Amtszeit 2016 Baku besuchte, sprach man bereits von Geschäften in einer Größenordnung von rund fünf Milliarden US-Dollar. Gleichzeitig hatten die beiden Staatschefs llham Alijew und Benjamin Netanjahu damals vereinbart, dass im Fall eines Krieges mit dem Iran israelische Kampfjets aserbaidschanische Flughäfen nutzen dürften.

 

Neben Waffenlieferungen bilden israelische Rüstungsbetriebe auch aserbaidschanische Spezialeinheiten aus, veraltete Panzersysteme die noch aus Sowjetzeiten stammen, wurden modifiziert und der Flughafen von Baku modernisiert.

 

Militärmanöver der iranischen Streitkräfte an Aserbaidschans Grenze Propaganda gegen Israel

Als sich kurz vor den israelischen Parlamentswahlen Netanjahus Sieg sich abzeichnete, starteten Irans Revolutionsgarden ein mehrtägiges Militärmanöver mit Bodentruppen, Fallschirmjägern, Helikoptern und Kamikaze-Drohnen an der Grenze zu Aserbaidschan. „Iran wird die Präsenz und Aktivitäten Israels an seinen Grenzen nicht tolerieren und alles Notwendige unternehmen, um die eigene nationale Sicherheit zu schützen“, erklärte damals der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian und Brigadegeneral Kiumars Hejdari betonte im iranischen Fernsehen, dass man zwar „die guten nachbarschaftlichen Beziehungen“ zu Aserbaidschan respektiere, jedoch keine „Anwesenheit von Elementen des zionistischen Regimes“. Israelische Stimmen warnten vor einer Ausweitung des Großmanövers und einem iranischen Angriff auf Aserbaidschan, der im letzten Moment dann doch ausblieb.

 

Kooperation zwischen der Türkei und Aserbaidschan

Militärübungen an der Grenze zu Iran

Aserbaidschan, dessen Streitkräfte sich in höchster Alarmbereitschaft befanden, ist gewarnt. Als Reaktion auf das iranische Großmanöver fanden im Dezember 2022 in der Kaukasusregion, in der Gegend um Baku sowie Astara, Imishli und Jabrayil an der aserbaidschanisch-iranischen Grenze gemeinsame aserbaidschanisch-türkische militärische Übungen unter dem Namen „Fraternal Fist“ (Brüderliche Faust) statt. Sinn dieses gemeinsamen Vorgehens war die Vertiefung der aserbaidschanischen und türkischen Abkommen, die neben Wirtschaftsbeziehungen auch die Koordination auf dem militärischem Gebiet beinhaltet. Diese „Übungen“ die auch dem Zusammenwirken der Truppen, der Verbesserung der Koordination, dem Erfahrungsaustausch und der Steigerung der Professionalität des Personals dient, gewährleisten „nachhaltigen Frieden und Sicherheit in der Region“ betonte der aserbaidschanische Verteidigungsminister Generaloberst Zakir Hasanov.

 

Mullahregime reagiert mit antisemitischer Propaganda

Die iranische Führung in Teheran reagiert mit zunehmender Nervosität über die Einigkeit der beiden großen Turkvölker. Jetzt versuchen sie die Bevölkerung beider Länder aufzuwiegeln, indem sie den aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev als Marionette Israels darstellt. In einer groß angelegten antisemitischen Kampagne behaupten die Mullahs, dass die Waffenlieferung Israels nach Aserbaidschan nichts anderes als Hilfe für einen von Tel Aviv geleiteten jüdischen Satellitenstaat sei und auch die wichtige Rolle, die Präsident Aliyev bei der Aussöhnung zwischen der Türkai und Israel spielte, wäre lediglich das Werk eines israelischen Vasallen. In der iranischen Presselandschaft kursiert gegenwärtig eine Karikatur, die von Iran aus auch in den sozialen Medien weiter verbreitet wird. Diese zeigt den Präsidenten der Republik Aserbaidschan Ilham Aliyev als einen Juden mit Schläfenlocken, einer riesigen krummen Nase und einer Kippa auf dem Kopf. Auch Propagandavideos, die sich an die aserbaidschanische Bevölkerung wendet, verbreitet Iran gegenwärtig im Internet, in der Hoffnung die Zusammenarbeit zwischen Israel und Aserbaidschan, die Teheran nach wie vor ein Dorn im Auge ist, einzudämmen und die Allianz zwischen der Türkei und Aserbaidschan damit ins Stocken bringen zu können.

Anzeige

Deutsche Bahn, Holocaust, Aufarbeitung, Zug des Lebens, Vergangenheitsbewältigung, Shoah, Zeitzeugen

Anzeige

KKL, Keren Kayemeth Leisrael, Jüdischer Nationalfonds, KKL Frankfurt, KKL Deutschland, Testament, Israel

Anzeige


weitere Themen:

JSUD, Hanna Veiler, Lena Prytula, Anna Staroselski, Julia Kildeeva, Lars Umanski, Wahl
Zsolt Balla, Konstantin Pal, Dr. Angelika Günzel, Marcus Ellermann, Brigadegeneral, Miliärrabbiner, Militärbundesrabbiner
Sergey Lagosinksy, Bündnis 90 Die Grünen, Mitglied des Europaparalments, Eberswalde,