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Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11, Wien, www.jmw.at, Judentum, Wien

FESTAKT IM SCHLOSSPARK VON SANSSOUCI

„EUROPÄISCHES ZENTRUM JÜDISCHER GELEHRSAMKEIT“

In der Schlossanlage der ehemaligen preußischen Könige haben verschiedene Strömungen des Reform­judentums ein neues Lehrzentrum errichtet, von dem künftig Impulse des liberalen europäischen Judentum ausgesendet werden.

Fotos  © Alexander Beygang

König Friedrich II. rief Moses Mendelssohn nach Potsdam. Der sächsische Gesandte Baron von Fritsch hatte 1771 den Wunsch geäußert, den inzwischen weit über die Grenzen hinaus bekannten „Sokrates von Berlin“ kennen zu lernen. Friedrich der Große vermittelte zwar das Treffen, war aber selber nicht beteiligt. Der König hatte kein Interesse und als Moses Mendelssohn ihm im Neuen Palais seine Aufwartung machen wollte, stand er vor einer verschlossenen Tür. Juden erhielten keinen Zutritt.

  

250 Jahre später feierte genau auf diesem herrschaftlichen Gebäudekomplex das „Europäische Zentrum Jüdischer Gelehrsamkeit“ seine Eröffnung. In Nachbarschaft zur Philosophischen Fakultät der Universität Potsdam und der Institute für Mathematik, Physik und Sport, die sich ebenfalls auf dem Campus „Am Neuen Palais“ befinden, entsteht dort nun ein neues jüdisches Bildungszentrum mit eigenen Hörsälen, Unterrichts- und Verwaltungsräumen. In den um- und neugebauten, teils restaurierten Räumlichkeiten der ehemaligen königlichen Orangerie und des Nordtorgebäudes werden künftig die Studenten der jüdisch-theologischen Fachbereiche ihre Aus- und Weiterbildung durchführen können. Dieses „Europäische Zentrum Jüdischer Gelehrsamkeit“ ist ein Zusammenschluss der drei an der Potsdamer Uni als An-Institute bereits angeschlossenen autonomen „School of Jewish Theology“, die eng mit der Philosophischen Fakultät verbunden ist, sowie des „Zacharias Frankel College“, das seit 2014 Masorti-Rabbiner*innen ausbildet sowie das 1999 gegründete „Abraham Geiger Kolleg“, das liberale Rabbiner*innen und seit 2008 auch Kantoren*innen ausbildet. Geleitet wird das neue Institut von Rabbiner Prof. Dr. Walter Homolka.

 

Bundespräsident Steinmeier will die Tradition des Reformjudentums in Deutschland erhalten

„Welch ein Geschenk für unser Land!“, dankte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier anlässlich der Eröffnung dieser Ausbildungsstätte, die beide Rabbiner-­Seminare und das Institut für Jüdische Theo­logie der Universität Potsdam ver­einigt. „Das Haus sei weit geöffnet – als offenes Haus hat sich das Abraham Geiger Kolleg von Beginn an verstanden. Dahinter stand eine kühne Idee: Hier in Deutschland – ausgerechnet hier in Deutschland – sollten wieder liberale Geistliche in der großen Tradition des Reformjudentums ihre Ausbildung erhalten“, so Bundespräsident Steinmeier, der als Schirmherr auch daran erinnerte, dass die Initiatoren so „manchen Widerstand überwinden mussten.“

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