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Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11, Wien, www.jmw.at, Judentum, Wien

WILLKOMMEN GUTENACHT-GESCHICHTEN!

EIN GEMEINSCHAFTSPROJEKT FÖRDERT DEN LESESPASS UND STÄRKT DIE JÜDISCHE IDENTITÄT

Daniel Botmann, Zentralrat, Zentralrat der Juden in Deutschland, PJL, PJ Library
Das Vorlese-Angebot der „PJ-Library“ für Kinder zwischen 2-8 Jahren fördert auch den Zusammenhalt der ganzen Familie.  Foto: PJ-Library

Juden werden oft als „Das Volk der Bücher“ bezeichnet. Damit das auch so bleibt, entschied der Zentralrat der Juden in Deutschland gemeinsam mit dem Schweizer Israelitischen Gemeindebund und der Israelitischen Kultusgemeinde Wien jüdischen Familien mit Nachwuchs Gutenacht-Geschichten zu schenken. Die Kinder sollen so früh wie möglich in die Welt der Bücher eingeführt werden.

 

Die Notwendigkeit hat die Wissenschaft bereits statistisch erfasst. Demnach war 2019 der Anteil von Jugendlichen zwischen 12 bis 19 Jahren, die wenigstens einmal pro Woche in einem Buch schmökerten, so gering wie nie zu vor. In der 8. und 9. Klasse hatten zwei Drittel der Jugendlichen das Freizeitlesen fast eingestellt, schreibt Literaturwissenschaftlerin Professorin Dr. Cornelia Rosebrock von der Frankfurter Goethe-Universität in ihrer Studie. Mädchen zwischen 13-24 Jahren, die früher allgemein als Leseratten bekannt waren, nutzen wenig bis gar nicht die Jugend­bibliotheken, sondern beschränken sich auf das Lesen von WhatsApp-Nachrichten.

 

Diese Umfrage betrifft zwar alle in Deutschland lebenden Jugendlichen gemeinsam, doch auch bei den jüdischen Jungen und Mädchen ist die Situation ähnlich. Die Liebe zum Buch beginnt im Allgemeinen bereits in der Kindheit. „Die Lese- und Sprachkompetenz ist ein wichtiger Bestandteil der Bildung“, weist Daniel Botmann hin, der Geschäftsführer des Zentralrates der Juden in Deutschland. Er sieht das Programm als zusätzliches bildungspolitisches Angebot, das sich an Familien richtet, von denen mindestens eine oder einer Mitglied in einer jüdischen Gemeinde ist. „Gleichzeitig stärken wir damit auch die Verbindung zur jüdischen Gemeinschaft“, so Botmann, „es lohnt sich ein Teil der Gemeinde zu sein“.

 

Zehn Bücher kann eine Familie im Jahr kostenfrei erhalten. Diese sind in drei Kategorien aufgeteilt, für Kinder im Alter von 2-3 Jahren, für 4-6-Jährige und für Schulkinder im Alter von 6-8 Jahren.

 

In diesen Büchern werden kindgerecht jüdische Werte vermittelt, sie handeln von jüdischen Feiertagen, vom Alltag in einem jüdischen Kindergarten oder in der jüdischen Schule, von der Vorbereitung auf den Schabbat oder der häuslichen Familien­zeremonie. Die ursprüngliche Idee auf diese Weise Kinder bereits frühzeitig an die jüdische Kultur heranzuführen und über Lesen und Betrachten der teilweise sehr schön gestalteten Illustrationen auch jüdische Werte und Traditionen den Kleinen näherzubringen, stammt von dem US-amerikanischen Immobilenentwickler und Philanthropen Harold Grinspoon. In seiner „Harold Grinspoon Foundation“ entwickelte er die Idee der „PJ-Library“, die inzwischen jüdische Kinderbücher in 26 Ländern und sieben Sprachen ermöglichte. Mit dieser „PJ-Library“ arbeitet nun auch der Zentralrat der Juden in Deutschland zusammen und kann dank der großzügigen Unterstützung und eigenen finanziellen Mitteln jetzt an Gemeindemitglieder in Deutschland die Kinderbücher verschenken.

 

In der Schweiz entscheidet der SIG darüber (Schweizer Israelitischer Gemeindebund) an wen die Bücher versendet werden. Diese sind dank der Unterstützung des David und Heidi Epelbaum-Fonds in Zusammenarbeit des SIG mit dem deutschen Zentralrat, der die Bücher verschickt, ebenfalls für jüdische Familien kostenfrei. Jüdische Eltern, die Mitglied einer Gemeinde Österreichs sind, deren Zugehörigkeit die Israelitische Kultusgemeinde Wien bestätigt hat, können ebenfalls an dem Programm teilnehmen. Allerdings subventioniert der Zentralrat der Juden in Deutschland die Versendung an Gemeinden außerhalb Deutschlands nicht, deshalb ist ein Antrag an den jeweiligen überregionalen Dachverband aller Gemeinden des Landes (IKG oder SIG) erforderlich.

 

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