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Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11, Wien, www.jmw.at, Judentum, Wien

Diesmal in den USA

Ein neuer abscheulicher Terrorakt mit vielen jüdischen Toten und Verwundeten

Ort des Geschehens: Synagoge „Tree of Life“ in Pittsburgh. Am Schabbat fand hier das Massaker statt.
Ort des Geschehens: Synagoge „Tree of Life“ in Pittsburgh. Am Schabbat fand hier das Massaker statt.

Die jüdische Welt ist schockiert. Schon wieder gab es einen Terroranschlag auf friedliche jüdische Männer, Kinder und Frauen. Diesmal geschah es im US-Bundesstaat Pennsylvania. Während des Schabbat-G'ttesdienstes drang ein 46-jähriger weißer Mann in die Pittsburgher Synagoge „Tree-of-Life“ ein, rannte in den oberen Stock des G'tteshauses, rief „Alle Juden müssen sterben“ und schoss wahllos um sich. Wie Wendel Hissrich, Direktor für Öffentliche Sicherheit der Stadt Pittsburgh bekannt gab, starben elf Menschen im Kugelhagel. Viele weitere wurden verletzt, teilweise sehr schwer. Als die herbeigerufene Polizei in die Synagoge stürmte, eröffnete der Attentäter sofort das Feuer auch auf sie und tötete vier Beamte. Dann wurde auch er angeschossen und von den Beamten überwältigt. Laut dem Sender „CNN“ identifizierte die Polizei den Verdächtigen als Robert Bowers. Den Behörden war der Attentäter bereits als ein Waffennarr mit rechter Gesinnung bekannt, der in den sozialen Medien auf Facebook antisemitische Posts veröffentlicht habe. US-Präsident Donald Trump sprach von einer „erschütternden Tragödie“ und erklärte: „Es ist eine fürchterliche Sache, was in unserem Land an Hass umgeht“. Er fordert eine schnelle Gerichtsverhandlung, die sich nicht über viele Jahre hinzieht. Es dürfe „keine Toleranz für den Antisemitismus“ geben. Auch sprach sich Trump für bewaffnete Sicherheitsleute bei G'ttesdiensten aus, „ein Verrückter ging hinein und sie hatten keinen Schutz. Bewaffnete Posten hätten ihn sofort stoppen können“. Seine Landsleute fordert der US-Präsident zur Einigkeit auf. Hass und Intoleranz haben keinen Platz in den Vereinigten Staaten.

 

„Wir müssen zusammenarbeiten“, erklärte der Präsident des jüdischen Weltkongresses Ronald S. Lauder. „Es liegt in der Verantwortung der Regierungen und aller offiziellen Behörden dafür zu sorgen, dass die jüdischen Gemeinden und ihre Institutionen sicher und geschützt sind“. Klare Worte kamen von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. „Ich trauere um die Toten von Pittsburgh, die offenbar Opfer von blindem antisemitischen Hass wurden“, erklärte sie auf Twitter. „Wir alle müssen uns dem Antisemitismus entschlossen entgegenstellen – überall.“ Auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist schockiert über die Bluttat. „Das gesamte israelische Volk trauert mit den Familien der Toten“, erklärte er und sicherte den Hinterbliebenen und Betroffenen Unterstützung zu.

 

Der schreckliche Terrorakt hat alle jüdischen Gemeinden auf der ganzen Welt schockiert. Auch wenn das Geschehen tausende Kilometer entfernt ist, betrachten es Juden auf der ganzen Welt als eine innere Angelegenheit. Überall werden Juden bedroht und ermordet. Kamen die Attentäter von Toulouse, Paris, Brüssel oder Djerba aus dem islamistischen Umkreis, so zeigt die neuerliche Bluttat, dass auch der rechtsgerichtete judenfeindliche hasserfüllte Antisemitismus ebenfalls von seiner grausamen Brutalität nichts verloren hat. Die Juden auf der ganzen Welt sind bedroht, nicht nur in den USA. Wir müssen wachsam bleiben.

aca

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Roman Polanski, Intrige, Kino

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