Anzeige

Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11, Wien, www.jmw.at, Judentum, Wien

Berlin – Stadt der acht Chanukkialeuchter

Rabbiner Yehuda Teichtal, Chabad, Chabad Campus Berlin, Oliver Igel Berlin Adlershof
Rabbiner Yehuda Teichtal und Bezirksbürgermeister Oliver Igel zünden in Berlin-Adlershof das 4. Licht an. Foto: Birger Schmeling, Bezirksamt Treptow-Köpenick

Seit einigen Jahren steht während der Chanukkatage auf öffentlichen Plätzen großer Städte ein Chanukkaleuchter. Mitglieder von Chabad Lubawitsch zündeten in Kazimierz, im jüdischen Stadtteil Krakaus die Lichter an, auch auf dem Roten Platz in Moskau, vor dem Eiffelturm in Paris, vor dem Weißen Haus in Washington, in der Nähe von Big Ben in London, auf dem Marktplatz in Basel, auch in Zürich und vielen Städten Deutschlands. In München steht die große Chanukkia direkt vor der Synagoge, in Frankfurt am Main vor der Alten Oper. Europas größte Chanukkia befindet sich wie im vergangenen Jahr auch diesmal wieder in Berlin, direkt vor dem Brandenburger Tor. Viel Prominenz war gekommen, Berlin Regierender Bürgermeister Michael Müller, Aussenminister Heiko Maas, Dr. Joseph Schuster, der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland und viele weitere Persönlichkeiten. Ein Kran hiefte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und den Organisator Rabbiner Yehuda Teichtal in die Höhe, damit sie die erste Kerze gemeinsam anzünden konnten, als, wie der Rabbiner betonte, „eine Botschaft von Licht über Dunkelheit“. Ehrengast Steinmeier sprach ins Mikrofon darüber, wie dankbar er sei „dass wir in diesem Land wieder gemeinsam Chanukka feiern“. Das ist immer noch keine Selbstverständlichkeit. Auf dem Platz vor dem Berliner Hauptbahnhof demonstrierten zur gleichen Zeit Palästinenser mit ihren deutschen Freunden gegen Israel und Jerusalem als Hauptstadt des jüdischen Staates. Doch vor dem Brandenburger Tor herrschte Freude. Der Korb auf der Hebebühne wackelte bereits beim Herunterfahren hin und her, gemeinsam mit dem Bundespräsidenten hatten Rabbiner Teichtal und ein weiterer Rabbiner zu tanzen begonnen. Auf der Erde angekommen wurde weiter getanzt und gesungen, es gab Latkes und Sufganyaot für alle.

 

Zum ersten Mal organisierte Rabbiner Teichtal auch in anderen Berliner Stadtbezirken Chanukkafeiern unter einem aufgestellten Chanukkaleuchter. Im großen Einkaufszentrum „Mall of Berlin“ am Leipziger Platz zündeten der Geschäftsführer und Rabbiner Teichtal gemeinsam das fünfte Licht an. Ein Tag davor wurde mit dem Bezirksbürgermeister des Berliner Stadtteils Treptow-Köpenick Oliver Igel die vierte Kerze des Leuchters vor dem „Forum Adlershof“, mitten im Technologiepark und einem beliebten Treffpunkt vieler Studenten, angezündet. An diesem Nachmittag waren nur wenige Zuschauer gekommen. Doch Rabbiner Teichtal bleibt optimistisch und Bezirksbürgermeister Igel sieht in dem gemeinsamen Lichtzünden auch ein sichtbares Zeichen gegen neuen wie alten Antisemitismus. In einer Gegend, in der viele Studenten der Mathematik, Physik und weiteren Naturwissenschaften und technischen Fächern täglich ein und aus gehen ruft diese sichtbar aufgestellte Chanukkia auch gegen Fremdenfeindlichkeit und zu mehr Toleranz auf. Und vielleicht macht sie den einen oder anderen auch neugierig, mehr über das Judentum zu erfahren.

Anzeige

Roman Polanski, Intrige, Kino

Anzeige

Anzeige

Anzeige

Anzeige