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Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11, Wien, www.jmw.at, Judentum, Wien

EIN MANN DER TAT

B‘NAI B‘RITH FRANKFURT SCHÖN-STÄDT LOGE E.V. EHRT POLIZEIPRÄSIDENTEN

Ohne Polizeischutz wäre die Ausübung des jüdischen Lebens in weiten Teilen Europas nicht mehr möglich. An diesen Zustand haben sich längst schon alle beteiligten gewöhnt. Eine traurige Tatsache, bei der den Beamten vor Ort nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Prof. Dr. Ladislaus Löb, Zürich, Rezsö Kasztner, Yad Vashem, Gamaraal Foundation

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (l) und Ralph Hofmann, Präsident der B‘nai B‘rith Frankfurt Schönstädt Loge (r.) überreichten Polizei­präsident Gerhard Bereswill (m.) die Ehrenmedaille. Foto Alexander Beygang

„Wo sind die Mutigen in unserem Land?“ fragte Volker Bouffier. Der Ministerpräsident des Landes Hessen präzisierte: „Wir brauchen zwar keine Helden mehr, aber engagierte Menschen!“ Anlass für seine Rede war die Verleihung der Ehrenmedaille in Gold der B‘nai B‘rith Frankfurt Schönstädt Loge an den Frankfurter Polizeipräsidenten Gerhard Bereswill.

 

Nach wie vor stellt die Bekämpfung des Antisemitismus eine Herausforderung dar. Immer noch werden Juden verbal oder tätlich angegriffen, die Gefahr vor Anschlägen auf jüdische Einrichtungen, ganz gleich aus welcher Gesinnung heraus, ist keineswegs gebannt. Beim Schutz jüdischer Einrichtungen steht die Polizei in der ersten Reihe. Im Ernstfall sind es die Beamten vor Ort die ihren Kopf hinhalten müssen. Wir brauchen eine entschlossene Gesellschaft, mutige Menschen, die sich tatkräftig für den Erhalt der Demokratie und dem gesellschaftlichen Frieden in unserer Gesellschaft einsetzen.

 

Mit „einer so riesigen Feier habe ich nicht gerechnet“, sagte Bereswill bescheiden, „ich hatte mir eine gemütliche Kaffeerunde vorgestellt“. Gekommen waren über 280 Gäste, darunter viele ranghohe Vertreter der Politik, Sicherheitsbehörden und Justiz. Unter ihnen war auch der amerikanische Generalkonsul Norman Thatcher Scharpf, der Präsident des Oberlandesgerichts Roman Posek sowie der ukrainische Generalkonsul Vadym Kostiuk. Als dieser sich für die Einladung bedankte, erhoben sich die Gäste mit Standing Ovation um so ihre Bewunderung für den Mut der ukrainischen Soldaten und ihre Solidarität mit den dort lebenden Menschen zu bekunden. Seit Beginn des russischen Überfalls sammelt die B‘nai B‘rith Frankfurt Schönstädt Loge Spenden und kauft davon Lebensmittel, die ein gechartertes Transportunternehmen in die B‘nai B‘rith Schwesterloge nach Lwiw bringt.

Fotos Alexander Beygang

Der Antisemitismus befindet sich weltweit auf seinem größten Höhepunkt seit dem 2. Weltkrieg, warnte der CEO von B‘nai B‘rith International Daniel S. Mariaschin, der aus Washington in die Mainmetropole gekommen war. In seiner Laudatio prangerte er den weltweit gewachsenen Antisemitismus an. Auch „in Deutschland“, erinnerte er, „meldete das Bundesinnenministerium eine 30-prozentige Zunahme antisemitischer Angriffe von 2020 auf 2021, einschließlich einer Zunahme gewalttätiger Übergriffe.“ Anlässlich des Internationalen Holocaustgedenktages hatte die deutsche Bundesaußenministerin Annalena Baerbock versprochen, dass die Bundesregierung, so Mariaschin, „mit der vollen Kraft des Gesetzes“ reagieren wird. Über eine Milliarde Euro wird für die „Bekämpfung und gruppenbezogener Hetze“ freigestellt. Unter den Projekten sind auch Social-Media-Kampagnen und Polizeischulungen eingeplant.

 

Solche Präventionskampagnen hat Gerhard Bereswill bereits in Frankfurt am Main eingeführt und ist damit ein Vorreiter. Darüber hinaus gab er eine wissenschaftliche Untersuchung über die Verstrickung der örtlichen Polizei im dritten Reich mit dem NS-Regime in Auftrag, die inzwischen in Buchform vorliegt. Es ist ein positives Beispiel für eine Auseinandersetzung innerhalb der Behörden, denn auch in der Frankfurter Polizei gab es rechtsradikale Vorkommnisse, gegen die Polizeipräsident Bereswill vorging. „Sie sind und bleiben ein Vorbild, auch über die Polizeiarbeit hinaus“, sagte Charlotte Knobloch, die ebenfalls eine Laudatio hielt. Von Ralph Hofmann, dem Präsident der B‘nai B‘rith Frankfurt Schönstädt Loge erhielt er die Ehrenmedaille in Gold.

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