CERN NAHM ISRAEL AUF

DER JÜDISCHE STAAT WURDE VOLLWERTIGES MITGLIED

Der Teilchenbeschleuniger im „CERN“-Forschungszentrum bei Genf liefert Informationen über den Aufbau von Materie. Foto: Maximilien Brice/CERN
Der Teilchenbeschleuniger im „CERN“-Forschungszentrum bei Genf liefert Informationen über den Aufbau von Materie. Foto: Maximilien Brice/CERN

CERN hat Israel als Mitglied aufgenommen. Damit wurde der jüdische Staat das erste nicht-europäische Land, das den Status eines Vollmitgliedes erhielt. CERN ist die Abkürzung für „Conseil Européen pour la Recherche Nucléare“. Es ist die größte europäische Organisation für Kernforschung, der 20 Länder Europas angehören und nun auch Israel. Mit rund 3.200 Mitarbeitern ist CERN zugleich das weltgrößte Forschungszentrum, das sich mit der Frage auseinandersetzt, was die Welt im Innersten zusammenhält. Untersucht wird der Aufbau unserer Materie und dessen kleinste Bestandteile, die Elementarteilchen. Zuletzt wurde die Menschheit auf ein Experiment im unterirdischen CERN-Forschungszentrum bei Genf aufmerksam, bei dem nach Higgs-Boson und Quark-Gluon-Plasma geforscht wird, wobei auch experimentell die Entstehung eines „Schwarzen Loches“ nachgewiesen werden konnte. Das Laboratorium hat weltweit viele Kooperationspartner. Wissenschaftler aus 85 Nationen arbeiten in dieser Forschungseinrichtung, die ein Budget von rund 850 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung hat und juristisch einen Sonderstatus besitzt. Da CERN eine internationale Organisation ist, kann sie vor keinem nationalen Gericht angeklagt werden. Deshalb ist gegenwärtig eine Klage von besorgten Menschen beim Gerichtshof für Menschenrechte anhängig. Befürchtet wird, dass jene Experimente, durch die, wenn auch nur in Bruchteilen einer Sekunde, „Schwarze Löcher“ entstehen, die Existenz unserer Erde insgesamt bedrohen und ein langsam wirkender Prozess eingeleitet wird, den die Wissenschaft letztendlich nicht mehr stoppen kann.

 

CERN hat einen Beobachterstatus bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen inne und darf Delegierte entsenden, die Rede­erlaubnis auf den verschiedenen Konferenzen, vor Abstimmungen und UN-Resolutionen haben, jedoch nicht mit abstimmen dürfen. In den vergangenen Jahren hatte der jüdische Staat bereits einen Status als assoziierendes Mitglied dieser Kernforschungsorganisation. Nun kann Israel als vollwertiges Mitglied über die Forschungspriorität mitbestimmen und erhält auch einen besseren Zugang zu Forschungseinrichtungen. Professor Eilam Gross, Physiker am Weizmann-Institut und Mitglied des CERN-Teams, das Higgs-Boson entdeckte, betont neben der wissenschaftlichen auch die politische Bedeutung der Mitgliedschaft: „Angesichts der unfreundlichen Atmosphäre heutzutage“ bedeutet „das einen enormen Schub nach vorn“. Nicht Ausgrenzung und Boykott israelischer Wissenschaftler, wie von einigen britischen Professoren gefordert, bringt den Frieden, sondern internationale gemeinsame Forschungsprojekte und wissenschaftliche Zusammenarbeit.

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